Fake-Shops: Viele Menschen können sie immer noch nicht erkennen

Eine neue Umfrage des Portals Kleinanzeigen zeigt: Drei Viertel der Befragten haben ernsthafte Probleme, Fake-Shops als solche zu erkennen. So geben zwar 81 % der Befragten an, sie wüssten von der Gefahr durch Fake-Shops – aber nur rund ein Viertel kann sie anhand zentraler Warnsignale zuverlässig als solche erkennen.

Diese Daten konnte Kleinanzeigen auf einer Online-Meinungsumfrage durch YouGov gewinnen. Sollte man natürlich nicht verallgemeinern, da solche Umfragen grundsätzlich sehr anfällig für Störungen und Verzerrungen sind. Die Umfrage zeigt, dass sich dabei viele Teilnehmer in Sicherheit wiegen: Nur jeder Fünfte der Befragten fürchtet, selbst auf einen Fake-Shop hereinzufallen. Dabei sind viele Betrüger, auch dank schnell per KI generierter Websites, immer raffinierter geworden.

41 % der Beteiligten geben dabei an, bei Shops auf unvollständige, rechtliche Hinweise zu achten. 37 % erachten zudem auffallend günstige Preise als verdächtig. 35 % geben an, bei ungewöhnlichen Internetadressen ins Stutzen zu geraten. Weitere drei von zehn Befragten orientieren sich auch an allgemeinen Bewertungen der jeweiligen Website. Rund 29 % geben ebenfalls an, bei einem eingeschränkten Angebot an Zahlungsoptionen skeptisch zu werden.

Alle Warnsignal zusammengenommen erkennen aber nur 23 % der Befragten als verdächtig. 14 % der Umfrageteilnehmer können grundsätzlich nicht sagen, woran man einen Fake-Shop erkennen könnte. Solche betrügerischen Internetseiten verursachen dabei allein in Deutschland Schäden von etwa 100 Mio. Euro pro Jahr.

Kunden orientieren sich teilweise an falschen Kriterien

47 % der Befragten prüfen nach eigenen Angaben Online-Shops vor dem Kauf gründlich. 34 % achten dabei auf positive Bewertungen – allerdings kann das trügerisch sein, denn jene werden oft manipuliert. 15 % achten zudem auf Markenlogos oder Gütesiegel. Auch da wird natürlich gerne betrogen. 9 % geben zudem an, sich durch merkliche Preisnachlässe zu Spontankäufen verleiten zu lassen.

Kleinanzeigen empfiehlt dabei die SHS-Regel (Stoppen, Hinterfragen, Schützen). Vor jedem Kauf sollte man also erst einmal innehalten und genau überlegen. Ist einem der Shop gänzlich unbekannt, wirkt aber seriös, sollte man im Zweifelsfall auf Rechnung kaufen. Zusätzlich kann z. B. auch der Fakeshop-Finder der Verbraucherzentralen eine Hilfe sein.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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22 Kommentare

  1. Ganz schlimm sind Thermomix Fakeshops. Die tauchen immer wieder auf. Auch bei E-Bikes gibt es sehr viele Fakeshops. Es sollte klar sein warum, da ist der Profit am höchsten.

    Ich kaufe generell nichts hochwertiges von unbekannten Shops. Wenn es nicht anders geht, tatsächlich so wie oben beschrieben. Ich prüfe auch das Impressum, fehlt es ist der Shop raus. Stöbert man auf der Seite gibt es oft irgendwo einen Fehler. Bewertungen helfen auch. Ich habe schon mehrfach Shops bei Google und den entsprechenden Stellen gemeldet. Das sollte jeder tun der einen Shop entdeckt. Manchmal sind es Shops, die sogar über Google werben, was seriös wirken kann. Da frage ich mich wie gut Googles Prüfung funktioniert?

    Schade das es hierzu keine initiativen gibt, von den Bekannten Größen des WWW. Wenn alle am selben Strang ziehen, könnte man etwas erreichen. So gibt es nur Insellösungen die nur halbgar helfen. Jeder der etwas macht, kocht sein eigenes Süppchen. Die Telekom wollte angeblich SMS filtern. Google betreibt einen Server und man kann mit Google Assistent unbekannte Anrufer prüfen, letzteres macht Apple mittlerweile auch.

    Natürlich würde ein gemeinsames vorgehen Geld kosten, weshalb es so bleiben wird wie es ist. Es schadet ja „nur“ dem Nutzer.

    Zum Glück arbeite ich in einem Unternehmen, das regelmäßig die Mitarbeiter schult. Denn es kommen jeden Tag neue Tricks und gefahren auf die Nutzer zu. Solche Schulungen sind schon nicht schlecht und bringen immer etwas.

    • „Schade das es hierzu keine initiativen gibt, von den Bekannten Größen des WWW.“
      Die Bekannten Größen des www leben von Fakeshop-, Scam-, Phishing- und Pyramid-Scheme-Werbung. Für sie ist es nur ein Problem, wenn die Nutzer es mit ihnen in Verbindung bringen oder Medien mal eine Kampagne fahren – aus Eigennutz Gründen, nicht weil sie die Verbraucher lieben.

  2. Jörg Roßdeutscher says:

    Das hinterlässt bei mir Fragezeichen. Wie soll man denn einen „Fake Shop“ erkennen? Jeder kann ein Shopsystem installieren, und ob die Ware tatsächlich existiert, ist doch aus der Software nicht abzulesen.

    Was Preise angeht:
    Sicher, ein Porsche für 19,95 € wird wohl kaum ein echtes Angebot sein — aber für 100 € bekommt man auf Basis einen RasPi ein brauchbares Desktop-System, und ich habe diverse Server/Mediencenter-Rechner am laufen, basierend auf gebrauchten Headless-Clients für 80€.

    Und was hindert den Fake-Shop, das iPad einfach 10€ billiger anzubieten als Idealo? Auch seriöse Anbieter erreichen ihre Kampfpreise oft, indem sie die Ware (offen kommuniziert!) selber erst dann einkaufen, wenn sie Bestellungen gesammelt haben, und in 6 Wochen Lieferzeit kann man eine Menge Geld anhäufen, bevor das auffällt.

    Sorry, aber wenn ich auf melanies-muetzenlaedchen.foo einkaufe, dann besteht immer das Risiko, dass es die nicht gibt.

    (Ja, bestimmt suchen alle auf archive.org , wie die Site vor 4 Jahren aussah…)

  3. Das hinterlässt bei mir Fragezeichen. Wie soll man denn einen „Fake Shop“ erkennen? Jeder kann ein Shopsystem installieren, und ob die Ware tatsächlich existiert, ist doch aus der Software nicht abzulesen.

    Was Preise angeht:
    Sicher, ein Porsche für 19,95 € wird wohl kaum ein echtes Angebot sein — aber für 100 € bekommt man auf Basis einen RasPi ein brauchbares Desktop-System, und ich habe diverse Server/Mediencenter-Rechner am laufen, basierend auf gebrauchten Headless-Clients für 80€.

    Und was hindert den Fake-Shop, das iPad einfach 10€ billiger anzubieten als Idealo? Auch seriöse Anbieter erreichen ihre Kampfpreise oft, indem sie die Ware (offen kommuniziert!) selber erst dann einkaufen, wenn sie Bestellungen gesammelt haben, und in 6 Wochen Lieferzeit kann man eine Menge Geld anhäufen, bevor das auffällt.

    Sorry, aber wenn ich auf melanies-muetzenlaedchen.foo einkaufe, dann besteht immer das Risiko, dass es die nicht gibt.

    (Ja, bestimmt suchen alle auf archive.org , wie die Site vor 4 Jahren aussah…)

    • Treffend formuliert, dazu kommt dann noch das, was BenKenob1 weiter unten schreibt.
      Die Erkennbarkeit von Fake-Shops dürfte in der nächsten Zeit mit den bisherigen Mglichkeiten noch rapide abnehmen. Ich lasse mir einfach durch KI die erforderlichen Angaben generieren (AGB, Impressum etc.), ebenso den Seitenaufbau animierend. Erst wenn es die ersten Geschädigten gibt, tauchen sie in der Liste des „Fakeshop-Finders“ auf, Ich hoffe, dass man vorher mit KI die Shops selber erkennen kann. Aber welcher Normalbürger kennt sich schon mit KI so hinreichend aus?

      • Naja einfach bei renomierten Shops kaufen dank Sales und Co. hast du auch da gute Preise!
        Wer natürlich das billigste Schnäppchen machen mlöchte und da willt im Netz bestellt, muss eben damit rechnen das andere mit ihm „Schnäppchen“ machen!
        Ware hat eben ihren Prreis und ist das Angebot zu gut, llässt man die Finger davon!

  4. Mich stören eher EU Anbieter die suggerieren sie haben irgendein Produkt selbst entwickelt/designt.

    Auf der Webseite wird dann ein junge Designer/Entwickler Team vorgestellt mit jede Menge blablabla. Am Ende alles Stock Fotos und die Ware gibt’s für 1/4 des Preises bei AliExpress.

    • Tatsächlich. Hab ich mal einen Radmützen Hersteller aus Bulgarien nach dem Kauf wütendangeschrieben, weil ich seine Mützen wie beschrieben für ein Viertel des Preises bei Ali gefunden hab. In der recht ausführlichen Antwort klagte mir der Hersteller sein Leid, dass der Anbieter sein Produkt komplett kopiert hat und für sein Angebot zu seine Fotos frech von deren Seite geklaut hat und sie keinerlei Handhabe haben, weil AliExpress gegen sowas natürlich nicht vorgeht. Ob das jetzt wirklich stimmt, weiß ich natürlich nicht. Aber es klang nicht unwahrscheinlich.

      • Manchmal mag das sicher sein.

        Ich bin mehrfach fast auf Designer Lampen und andere Einrichtung reingefallen, beworben über Instagram Exakt die gleichen Lampen gab’s von 5 anderen Shops (teilweise mit den selben Fotos) Alle mit der gleichen Geschichte vom eigenen Design blablabla.

        Seitdem mache ich immer eine Bilder Rückwärtssuche.

      • Dir ist aber schon klar, dass es oft auch genau andersherum läuft und die Händler die China-Produkte zu überteuerten Preisen als Eigenentwicklung verkaufen. Bei Anfragen wie deinen reagieren sie dann genau so. Es ist ja super einfach zu behaupten, der Chinese habe geklaut, das glauben die meisten sofort.

  5. Ich finde ehrlich gesagt, dass dem Artikel so ein gewisser Geruch nach Victim Blaming anhaftet. Wahrscheinlich denken sich die meisten hier, dass einem das nicht passieren kann. Ich würde mich da nicht so in Sicherheit wiegen. Sicherlich sollten die meisten schlecht gemachten Shops erkennen, aber wie bei Spam wird die Qualität einfach immer besser. Und eigentlich kann man dann nur noch bei den großen oder bekannten Plattformen einkaufen. Jeff Bezos sagt danke.

    • Wenn man nur bei renomierten Shops kauft kann einem das auch nicht passieren! Ich brauczh nicht auf Teufel komm raus den günstigen Preis…der total unrealistisch ist! Hirn einschalten! Hilft in 99% der Fälle! die 1% sind dann tatsächlich Pech!

      Wer bei ALI kauft weis das er Schrott kriegt und wenn er es nicht weis ist er einfach nur dumm!

  6. Wenn Kleinanzeigen sich jetzt an die eigene Nase fasst und das Problem mit den Fake Accounts auf der eigenen Plattform ernsthaft angeht, kann ich die Umfrage fast ernst nehmen. Nirgends ist die Chance höher einem Betrüger aufzusitzen als bei denen.

  7. Bei mir unbekannten Shops zahle ich nur per Rechnung oder Paypal. Wenn das nicht angeboten wird, verlasse ich den Shop.
    Damit bin ich bisher gut gefahren.

  8. Musste vor ein paar Tagen auch gründlich schauen, der Shop den ich beim preisvergleich gefunden habe hieß causeways, scheint wohl einer von vielen Marken-Shops einer Firma in den Niederlanden zu sein, aber das Lacoste Sweatshirt was ich gesucht habe war dort einfach viel günstiger als in Deutschland, war auch erst skeptisch, aber es kam super schnell perfekte unbenutzte original Ware an, aber bei außerhalb von Zalando und Co einkaufen wird ein echt schon etwas mulmig. xD

  9. Ich achte jetzt auf gar nix bisher was so shop’s betrifft. Hatte aber auch bisher keine Probleme damit.
    Bestelle aber auch echt ganz selten bei nem Shop der mir gänzlich unbekannt ist oder der komplett neu ausschaut.
    Eher so die bekannten: ebay amazon kleinanzeigen Kaufland voelkner Saturn Conrad BergFreunde Ali temu

    Joa ich glaube das sind so die wichtigsten.

    Was kleinanzeigen betrifft hattte da bisher 1 richtigen Betrugsfall macbook für 600 Euro das tat echt weh aber gut isn learning gewesen.
    Und 1 mal wo der Typ 50 Euro Haftung Hermes genommen hat statt 100 und das ding weg kam. Auch beschissen aber gut.

    Seither keine Probleme mehr auf Kleinanzeigen. 2x hatte ich n ungutes Gefühl hab aber nicht abgebrochen und produkt kam an.

    Keine Ahnung entweder hatte ich seither Glück auf Kleinanzeigen oder ich habe mehr gecheckt wer n potentieller Betrüger ist und wer nicht.
    Gut ich recherchiere Vergleichs Preise sehr sehr ausführlich bei größeren Sachen da weiß ich ungefähr wann es Betrügerisvh ist und ich schaue mir genau an wie das Produkt beschrieben ist und ob die Bilder nicht auch irgendwo anders vorkommen und obs weitere Produkte in der historie gibt. Joa.

  10. Wenn man den Shop nicht kennt und die Preise zu billig sind, ist es ein Fakeshop. So einfach ist das.
    Zusätzlich kann man noch das Impressum ansehen und dann die Adresse auf Google Maps überprüfen. Wenn das irgendeine Gartenlaube ist, stimmt auch was nicht.

  11. Na, dann versucht doch mal herauszufinden, ob bspw. haustierrabatt.com ein Fakeshop ist oder nicht. Aber nicht beim Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale nachschauen – bei dem letztlich auch nicht klar wird, ob dem so ist oder nicht.

    • Kein Impressum, keine Widerrufsbelehrung, seltsame deutsche Adresse und viele Fehler in den Texten. Muss zwar nicht Fake sein, aber auf jeden Fall nicht seriös.

    • Gib mal die Adresse bei Google ein. Dort befindet sich der Nordhessischer Baustoffmarkt GmbH & Co KG. Also zu 99% Fake.

  12. Die Leidtragenden sind die seriösen kleinen Shops – denn irgendwann führt das Durcheinander dazu, dass grundsätzlich nur noch bei Amazon und anderen Riesen bestellt wird. Auch da wird Mist angeboten, aber wenn Amazon dahinter steht, ist die Rückgabe problem- und schmerzfrei.

  13. Als Endverbraucher (Privat) kann man eigentlich nur bei den üblichen Verdächtigen z.B. Fakeshop-Finder, Watchlist Internet https://www.watchlist-internet.at/liste-betruegerischer-shops/ oder https://www.trustedshops.de/fake-shops/ hoffen das die Shops gelistet sind. Gerade in der Vorweihnachtszeit sind viele neue Shops aktiv.
    Zudem wurden aus Datenschutzgründen ja die einfachsten Möglichkeiten zur Prüfung abgeschaltet. Konnte man früher noch auf denic die Registrierung einsehen oder eine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer online prüfen so ist das heutzutage sehr kompliziert bis unmöglich geworden und spielt den Betrügern in die Karten. Man kann eigentlich nur hoffen das bei Google Maps die Karte aktuell ist und dort die Adresse checken und wenn es einem zu seltsam vorkommt einfach den nächsten Shop aufsuchen. Die ersten Warnsignale sollten zudem ein unrealistischer Preis und Vorkasse per Überweisung sein. Geiz ist Geil lockt viele in die Fake-Shop-Falle

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